Tombataar spricht

Nach zwei Wochen in der Mongolei, vor dem Rückflug in die Heimat, ist es an der Zeit, eine Bilanz zu ziehen. Wir erlauben uns, das “top-down” zu machen.
Auf der politischen Ebene ist unser Screeningprogramm Teil des nationalen Prävetionsprogramms. Wir werden trotz der politischen Wirrnisse nach Kräften von den Instanzen unterstützt. Heute zB waren wir  bei der städtischen Verwaltung, die für die Geburtskliniken in Ulanbaatar, sprich >20`000 Geburten im Jahr, verantwortlich ist. Sie haben sich unser Projektkonzept angehört und wollen uns ebenfalls nach Kräften unterstützen. Wir haben nun, wie gesagt ca. 50`000 Uploads dieses Jahr, dh etwa 2/3 des Landes werden gescreent. Die Therapien sind erfolgreich und wir werden in den nächsten Monaten diese unglaublich und unvergleichlich hohen Fallzahlen wiederum in einer, nun bevölkerungsbasierten Retrospektivstudie, evaluieren und publizieren. Dr. Bayalag ist zZ daran, die Gesamtzahl der behandelten und geheilten Kinder zusammenzustellen. Es sind, es ist eindrücklich, mehrere tausend!
Unser Aus- und Weiterbildungskurse stossen weiterhin auf grosses Interesse. Insbesondere der Anfängerkurs in UB und in Erdenet in Zusammenarbeit mit den Mongolen, aber auch die Referesherkurse, waren sehr produktiv. Wir haben gelernt, wo Schwierigkeiten in der Umsetzung eines so ehrgeizigen Projekts bestehen und die Mongolen hoffentlich Weiteres zur Hüftsonographie. Unser modifiziertes System nach Graf hat sich ebenfalls bestens bewährt!
Unsere Chirurgen arbeiten wie wild. Gemeinsam mit dem lernbegierigen und schon gut qualifizierten lokalen Team erreichen sie mit ihren Erfolgsraten internationalen Standard. Der besagt, und das muss leider festgehalten sein, dass eine von 5 operierten Hüften wieder luxiert. Für alle Beteiligten ist das eine Tragödie, bestärkt uns aber natürlich in unserem präventiven Behandlungsansatz – eben der Vermeidung dieser schlimmst möglichen Form der Hüftdysplasie. 
An der Basis aber freuen wir uns unendlich über den weiter bestehenden Elan der mongoloischen Ärztinnen und Ärzte, vor allem aber, dass so viele Kinder nicht mehr an den Folgen einer Hüftdysplasie leiden müssen. Herzlichen Dank allen Mitarbeitenden, dem SMOPP Team, den Spendern und den Menschen, die unserem Projekt Interesse entgegenbringen und darum sicher noch unsere Spender werden.