Ein Tag der Lehre

 
Nachdem Corinne gestern bis spät in der Nacht auf dem Hotelgang gesessen hat, um genügend Wi-Fi Signal zu erhalten, um unsere Berichterstattung in den Blog zu stellen, sitzen wir heute in der Abendsonne auf der hübschen Laube mitten auf dem Hotelparkplatz. Kühe spazieren neben der Strasse auf dem “Trottoir” und die auffallend vielen Hybridautos verursachen deutlich weniger Lärm als anderswo normale Autos an einer so gut befahrenen Strasse.
Nach einer süssen Reis-Milchsuppe (und einer Art Cappucino) zum Frühstück fuhren wir gut gelaunt zu unserem 2. Tag Basiskurs am Aimag Spital von Khentii.
Die Kursteilnehmerinnen (mehrheitlich Frauen, ein Mann) erwarteten uns und wir konnten pünktlich beginnen mit unseren Vorträgen, welche aus dem Englischen ins Mongolische direkt übersetzt wurden mit zusätzlichen sehr ausführlichen Ergänzungen (oder das Mongolisch ist einfach per se 5x so lange wie das Englische). Mittlerweilen waren wir als Mongolisch- Schweizerische Gruppe schon sehr eingespielt, was unglaublichen Spass machte. So konnten wir am Nachmittag die Teilnehmer bereits in 2 Gruppen teilen und während die eine Gruppe das Wissen vertiefte, begann die andere bereits  Kinder zu schallen. In Windeseile muss sich herumgesprochen haben, dass ein neues Ultraschallgerät eingetroffen ist und Kinder geschallt würden, auf jedenfall waren in kürzester Zeit aus dem Nichts schon 8 Kinder im Spital eingetroffen. Die technischen Herausforderungen beim Einrichten des neuen Ultraschallgerätes konnte Corinne elegant meistern, so dass einem weiteren “Ultraschalltag” morgen nichts mehr im Wege steht. Nach einem Tag mongolischer Übersetzung dachte ich, dass wenigstens die häufigsten anatomischen Bezeichnungen in Mongolisch in meinem Hirn haften bleiben würden, aber am Ende des Tages waren die alle wieder weg und geblieben sind zwei einfache aber essentielle Worte: Os und Nön (Wasser und Toilette).
Beim praktischen Schallen ist mir (Corinne) einmal mehr aufgefallen, dass die Mongolen einen andere Wahrnehmung bezüglich der persönlichen Aura haben müssen. Die Teilnehmerinnen drücken sich auf engstem Raum um das US Gerät und das Baby und umarmen sich förmlich, um ja nichts zu verpassen.