Erholung pur

Wunderbar ausgeschlafen erwachten wir kurz vor 8 Uhr in unserer Jurte. Verpasst hatten wir in unserem Murmeltierschlaf, dass um 4 Uhr in der Früh anscheinend an die Jurten Türen geklopft wurde um, falls gewünscht, Holz in den kleinen Ofen zu legen und die Jurte zu heizen.
 

Nach dem Frühstück zeigte sich der Himmel strahlend blau, es waren keine Wolke zu sehen. Wunderbar frische Luft umgab uns, als wir zu den wartenden Pferden spazierten. Dort angekommen, mussten wir ein Mannhohes Schild lesen mit 10 Regeln, die während dem Reiten einzuhalten seien. Einer unserer 2 Reit-Guides war ca 8 Jahre alt und ritt gelassen voran, Stefan’s Pferd gleich im Schlepptau. Anfangs zottelten wir alle brav hintereinander her, bis Corinne (die das Schild nicht hatte lesen können, da sie noch schnell zur Jurte zurück musste) sich als mutige Photographin (die 8. Regel hiess: don’t try to take photos…) von der Herde entfernte und ihr Pferd gekonnt in eine andere Richtung lenkte. Bald folgte auch Raoul, ebenfalls souverän in leichtem Trab hinterher, worauf ich entsetzt hoffte, dass mein Pferd nicht dachte, es müsse ebenfalls den andern Pferden nach und etwas unbeholfen auf dieses einredete und an den Zügeln zog. Zum Glück hatte es noch so eine metallene Halterung am Sattel, an der ich mich festhalten konnte, als das Pferd doch den Drang verspürte, den andern nachzueifern. Aber der befürchtete Galopp und Abwurf blieb aus, langsam begann auch ich die wunderbare Umgebung zu geniessen. Wir ritten an Herden von Schafen und Yaks vorbei, Bergketten des Terelij auf beiden Seiten des Tales änderten immer wieder ihre Form. Nach einer knappen Stunde stiegen wir von den verschwitzten Pferden, die Temperatur war inzwischen auf 30° geklettert.Mit einem Buch in der Hand und einer flasche Wasser daneben setzten wir uns auf den weichen Waldboden, im Schatten der Lerchen und ein unendlich schönes Gefühl der Entspannung setzte ein.Zum Mittagessen war Davaa angereist, ein fröhliches Wiedersehen begann und zusammen fuhren wir mit dem Auto ihrer Brüder in ein Seitental, ein aussergewöhnlich gut bewaldeter Berg und ein Pfad, welcher einem Wanderweg sehr nahe kam, erleichterte uns den zügigen Aufstieg in der Hitze des Nachmittages. Am Ende wartete ein 360° Panorama Ausblick auf uns mit atemberaubender Aussicht über die Weite des Terelij Nationalpark. Was für ein Glücksgefühl!Auf dem Rückweg hielten wir an einem Fluss und kühlten unsere erhitzten Füsse im kalten Nass, während wir von Davaa ein mongolisches Stein-Rate-Spiel lernten. Weiter führte der Rückweg an der einzigen Hühnerfarm der Mongolei vorbei (das meiste Hühnerfleisch wird aus China importiert). Nach gut 2 Stunden Fahrt waren wir zurück in UB und liessen den wunderbar erholsamen Tag beim Tanzen hoch über den Dächern UB’s ausklingen.